Die FOSBOS Coburg stellt sich vor

Wir stellen Ihnen die Schule, alle Ausbildungsmöglichkeiten sowie unsere Geschichte und unsere Ziele vor. So können Sie sich bereits im Vorfeld einen Eindruck von uns machen und herausfinden, ob wir die richtige Schule für Sie sind.

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Umweltschule

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Regiomontanus und das neue Weltbild

Der Lebensweg des Johannes Regiomontanus, dessen Namen die Berufliche Oberschule Coburg trägt, ist im Wesentlichen erforscht. Wir wissen, dass der Ausgangsort seines Lebens die Landschaft der Haßberge und das an einem alten Handelsweg gelegene Königsberg gewesen sind. Dort wurde er 1436 geboren, zu dieser Stadt hat er sich zeitlebens bekannt. Niemals verzichtete er auf den Namenszusatz von Königsberg, ob er sich nun in Italien, Ungarn oder in Nürnberg aufhielt. Auch der Zeitpunkt seines Todes konnte, bedenkt man die sehr ungenauen biographischen Angaben jenes Zeitalters, ziemlich genau ermittelt werden: Er starb im Juli 1476 in Rom und wurde im Campo Santo Teutonico neben dem Petersdom beerdigt.
 
Das Weltbild des Ptolemäos, die Erde sei feststehender Mittelpunkt des Alls und die Sonne und alle Gestirne würden um die Erde kreisen, beherrschte die Naturwissenschaft mehr als tausend Jahre. Johannes Müller aus Königsberg, der durch die Wiener Astronomenschule gegangen und bereits als Einundzwanzigjähriger Magister geworden war, begann die alte Planetenlehre anzuzweifeln: Es sei notwendig, schrieb er, die Bewegung der Sterne neu zu berechnen wegen der Erdbewegung. Die genaue Berechnung der Himmelsvorgänge wurde sein Lebensziel. Während die Astronomen, wie bis dahin allgemein üblich, von der überlieferten astronomischen Theorie ausgingen, wandte sich Johannes Regiomontanus der praktischen Beobachtung der Himmelsvorgänge zu, um, wie er immer wieder betonte, die Wahrheit zu finden. Das war für die damalige Zeit revolutionär. Damit wies der Königsberger vor allem der nachfolgenden Gelehrtengeneration einen neuen Weg. Eine Wende in der Sternforschung war eingetreten.

Wir können heute mit Recht behaupten, dass Regiomontanus, wäre er in Nürnberg geblieben, die Planetenlehre des Claudius Ptolemäos grundlegend geändert und neu festgelegt hätte. Infolge seiner Berufung nach Rom zur Kalenderreform 1475 kam er aber nicht dazu, dieses wichtige Teilgebiet zu erforschen. Er starb, erst vierzig Jahre alt, in Rom, ohne seine Lebensarbeit abgeschlossen zu haben. Es gibt keinen Zweifel daran, dass Copernicus (1473 – 1543) Regiomontans Gedanken über die Erdbewegung und über die Notwendigkeit einer neuen Planetenlehre aufgenommen und verwendet hatte. Der Frauenburger Domherr stellte bei seinen Überlegungen die Sonne statt der Erde in die Mitte der Planetenordnung. Bei aller Anerkennung dieser großartigen Leistungen darf der Wegbereiter der copernikanischen Wende mit dem lateinischen Gelehrtennamen Regiomontanus nicht vergessen werden.
 
Die Erinnerung daran wach zu halten kann ein Grund sein, warum eine Schule den Namen des berühmtesten Astronomen des 15. Jahrhunderts trägt. Ein anderer Bezug wird dort zu finden sein, wo Mathematik gelehrt wird. Regiomontan war ein großartiger Mathematiker. Die von ihm aufgestellten Lehrsätze gelten heute noch. Und dann ist es der Mensch Johannes Müller, der unsere Bewunderung verdient, die Unzulänglichkeit seiner Zeit erkennend, versuchte er zäh und zielbewusst, die engen Tore des Mittelalters aufzustoßen, ohne allerdings die christlich geprägten Gesetze der abendländischen Gesellschaft brechen zu wollen. Könnte Regiomontan nicht auch ein Vorbild für die Jetztzeit sein?
 
Rudolf Mett
Ehemaliger Bürgermeister der Stadt Königsberg